„Zeitfenster“ Ausstellung in Ramsau am Dachstein

Zeitfenster in Ramsau am Dachstein

Vor 200 Jahren, im Jahre 1819 wurde erstmals ein Hauptgipfel des Dachstein, der schwierige Torstein, zum ersten Mal bestiegen. Der Berg ist immer noch der gleiche, nur unterhalb davon hat sich einiges verändert.

Die „Zeitfenster“ nehmen dieses Jubiläum zum Anlass, die Gegebenheiten von damals mit den heutigen Verhältnissen zu vergleichen und unter die Lupe zu nehmen. Vor allem in den letzten 50 bis 100 Jahren hat sich die wirtschaftliche und gesellschaftliche Struktur unseres Ortes grundlegend verändert. Diese Prozesse werden im Alltagsleben gar nicht so richtig wahrgenommen und die Auswirkungen für die Zukunft sind nicht abschätzbar. Besonders markant sind die Veränderungen in der Landwirtschaft: einerseits ist nach wie vor ein großer Teil der Bevölkerung mit der Landwirtschaft verbunden, andererseits haben die allseits bekannten Veränderungen den Tourismus als treibende Wirtschaftskraft etabliert. Und damit einhergehend folgen beträchtliche Veränderungen im Aussehen unserer Heimat; einer Landschaft, auf die wir ja Stolz sind und die in vielerlei Hinsicht unser Kapital ist. Vor allem die großflächige Verbauung unserer einzigartigen Hochfläche kommt zusehends an ihre Grenzen. Hand in Hand müssen daher die Pflege der Kulturlandschaft mit einer positiven Entwicklung der Wirtschaft und des Tourismus gehen. Ansonsten laufen wir Gefahr die Einzigartigkeit zu verlieren und ein beliebig und ubiquitär in Erscheinung zu treten. Noch ist im Unterschied zu anderen Gemeinden ein typisches Erscheinungsbild zu erkennen. Behalten wir uns diese Eigenart.

Neben der Sonderausstellung im Museum Zeitroas sind über die Ramsau neun Standorte von Zeitfenstern verteilt, wo, so gut es ging, Standorte von alten, historischen Fotografien aufgesucht worden sind. Ansichten gibt es freilich viel mehr, die den Wandel ausgezeichnet dokumentieren. Nicht überall ist es möglich tatsächlich ein Zeitfenster aufzustellen.

  1. Aussicht von der Schanzenanlage. Der beste Überblick auf Ramsau Ort. Dort zeigt sich der rasante Aufstieg der Ramsau zum Tourismusmagneten am eindrücklichsten.
  2. Kulm. Die katholische Kirche ist einst wie heute Zentrum. Das Rundherum erzählt viele Geschichten.
  3. Kulmlift. Zweifells eine wenig beachtete Besonderheit in Ramsau am Dachstein erzählt die erste Pistenanlage und der erste Flutlichthang in Österreich.
  4. Holzer. Beispielgebend für viele traditionelle Gebäude steht die Entwicklung vom „Holzer“. Der Standort des stilgerechten Neubaus, erzählt eine interessante Geschichte.
  5. Edelbrunn. Der Tourismus hält Einzug. Wie bei anderen Betrieben auch zeigt uns Edelbrunn, welche Anpassungen das Wirtschaften in Ramsau am Dachstein notwendig machte.
  6. Dachsteinhaus. Welch wunderbarer Blick öffnet sich von dort über die Ramsau. Hier zeigt sich die volle Pracht ebenso, wie das Ausmaß der Veränderungen der Siedlungsstruktur – und auch dessen, was wir an kulturellem und landschaftlichem Erbe noch zu erhalten haben.
  7. Austriahütte. Stellvertretend für alpine Schutzhütten steht die Entwicklung an diesem einzigartigen Platz in den Alpen. Einst ein karger Steinbau, dann maßgeblich renoviert und heute das Bild einer Hütte, wie es der Besucher gerne sieht.
  8. Schildlehen. Ein kritischer Blick auf die Siedlungsentwicklung, egal in welche Richtung man sieht. Was ist notwendig, was tut der Entwicklung gut, und wo sollten ihre Grenzen sein?
  9. Silberkarhütte. Von einer schlichten Unterkunft für den Bergbau, zu einem beliebten Ziel für Tageswanderungen. Aber auch die Entwicklung, die man ein Stockwerk höher, auf der Stangalm beobachten kann, ist bemerkenswert.